Der Frühling ist da!
Unsere Hasen freuen sich ebenso wie wir Menschen über frühlingshaftes Wetter und frisches Gras. Mit den warmen Temperaturen werden jedoch auch die Parasiten wieder aktiv: Stechmücken, Gelsen und Zecken sind Überträger verschiedener Kaninchenkrankheiten.
Myxomatose
Der Erreger Myxomavirus gehört zur Familie der Pockenviren und verursacht knotige Veränderungen im Kopfbereich, Ödeme (Schwellung der Unterhaut), Apathie (Teilnahmslosigkeit) und Fieber.
Diese Viren sind wirtsspezifisch und befallen nur Kaninchen und Hasenartige.
Übertragen werden sie in erster Linie durch Stechmücken (Übertragung bis 36 Tage nach dem Saugakt).
Die Inkubationszeit beträgt 4-10 Tage.
Symptome:
Bei der nodulären (knötchenförmigen) Form entwickeln sich walnussgroße lokale, aber auch diffuse Schwellungen im Kopfbereich sowie im Genitalbereich. Weitere Merkmale sind knotige Wucherungen in der Haut und Unterhaut an Rücken und Ohren, leichtes Fieber sowie zunehmende Atem- und Schluckbeschwerden. Die Tiere fressen wenig bis gar nicht und sterben schließlich an Entkräftung und Abmagerung nach ca. 8-14 Tagen.
Die atypische Form weist unspezifische Symptome, akuten Verlauf und generalisierte sulzige Ödeme auf.
Es bestehen bei beiden Formen sehr geringe Heilungsaussichten. Die Erkrankungs- und Sterbewahrscheinlichkeit beträgt >90%.
Behandlungsversuche sollten unterlassen und stattdessen Euthanasie in Betracht gezogen werden.
Eine Impfung ist ab der 5. Lebenswoche möglich und sollte 1x jährlich (am besten im Frühjahr) aufgefrischt werden.
RHD (Rabbit hämorrhagic disease) - ansteckende Kaninchenseuche (Chinaseuche)
Die RHD wird von Caliciviren verursacht. Diese werden über sämtliche Körperflüssigkeiten ausgeschieden und können somit direkt von Kaninchen zu Kaninchen übertragen werden. Aber auch in der Umwelt ist das Virus lebensfähig und somit sowohl über leblose Gegenstände als auch über Vektoren (Stechmücken, Flöhe, …) übertragbar.
Die Inkubationszeit beträgt 24-72 Stunden.
Die Symptome sind wenig charakteristisch und reichen von Atemnot, Appetitverlust, Teilnahmslosigkeit, bis hin zu Blutungen aus Nase und Maul. Der Tod tritt innerhalb weniger Stunden bis Tage ein, manchmal auch perakut (d.h. die Kaninchen versterben ohne vorherige Symptome).
Eine Impfung ist ab der 5. Lebenswoche möglich und sollte 1x jährlich (am besten im Frühjahr) aufgefrischt werden.
Quelle: Impfleitlinie für Kleintiere (Stiko Vet , Stand: 01.01.2021)
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